Keine Toten für unsere Unterhaltung

22.12.2022 - Lars Ritter

Am Sonntag endete die Fussballweltmeisterschaft der Männer in Katar. Diese hinterlässt neben einem feiernden Weltmeisterteam, tausende Tote, eine korrupte Fifa und ein Fazit, dass noch gezogen werden muss.

Die WM in Katar war von Anfang an geprägt von Tragödien und Verbrechen. Als erstes waren diese bei der Vergabe des Turniers bestens erkennbar. Katar erkaufte sich die Mehrheit der Stimmen der FIFA Funktionär*innen um auf heimischem Grund eine Fussballweltmeisterschaft auszutragen, die das unterdrückerische System der katarischen Diktatur vor den Augen der Sportwelt verbergen sollte.

Die FIFA zeigte zu keinem Zeitpunkt Einsatz zugunsten der von Verfolgung, Diskriminierung und systematischer Unterdrückung betroffenen queeren Personen oder der Verbesserung der Arbeitsbedingungen der der Stadionarbeiter. Beim Bau der Stadien, die Katar nach der Vergabe des Austragungsortes erst noch schaffen mussten, herrschten unmenschlichste Bedingungen. Zwischen 2009 und 2019 starben in Katar über 15’000 Gastarbeiter*innen, tausende davon auch für den Bau der Stadien. Katar und die Fifa machen bis heute keinen Anschein, den Betroffenen all dieser Todesfälle Entschädigungen auszuzahlen. Doch nicht nur die Arbeitssicherheit, auch die weiteren Umstände der Arbeiter*innen waren durch und durch unmenschlich. Die Unterkünfte waren überfüllt, die Auszahlung der sonst schon niedrigen Löhne erfolgte sehr verspätet und den Ausgebeuteten wurden Reisepässe entzogen und damit die legale Ausreise verhindert.

Die Jungsozialist*innen des Kantons Solothurn haben deshalb auf dem Kreuzackerplatz 150 Kerzen angezündet, um zusammen mit der Wut gegen all diese Verbrechen an der Menschlichkeit, auch Trauer in die Welt herauszutragen. Wir fordern die Fifa und Katar auf, endlich Entschädigungszahlungen an Betroffene all dieser Gräueltaten in Gange zu leite und verlangen zudem, dass die Fifa unter demokratische Kontrolle gestellt wird. Denn etwas müssen wir gelernt haben. Der Fifa sind Menschleben egal. Doch uns nicht. Keine Toten für unsere Unterhaltung.