Die Proteste der Bäuerinnen und Bauern dehnen sich in ganz Europa aus. Nun erreichen sie Mitte März auch Solothurn. Die Juso Solothurn begrüsst den Widerstand der Landwirt*innen.
Landwirt*innen leiden unter enormem Druck. So werden die Preise, die sie für landwirtschaftliche Erzeugnisse erhalten von Grossverteilern konsequent kleingehalten. Das führt dazu, dass von Produktivitätsgewinnen kaum was an die Bauern geht. Im Gegenteil, diese werden viel eher zu Profiten der Grossverteiler. Das muss sich ändern. Die Juso fordert verbindliche Mindestpreise für die Produkte der Landwirt*innen. Zudem müssen die Gewinne fair zwischen Produzent*innen und Verteilern verteilt werden. Bis dahin und darüber hinaus, sind Landwirt*innen mit sozialem Schutz abzusichern. Dies beinhaltet beispielsweise einen Lohn, der unabhängig von Erträgen ausbezahlt wird.
Der Preisdruck im Agrarsektor lässt sich aber nicht nur auf die Grossverteiler zurückführen. Auch importierte Produkte, welche für weniger Geld produziert werden konnten, verstärken das Problem. Um dem gegenzuwirken soll die Schweiz keine neuen Freihandelsabkommen abschliessen und die Existenz der bestehenden grundsätzlich in Frage stellen.
Weiter wachst der bürokratische Aufwand für Landwirt*innen kontinuierlich. Das ist eine Zumutung. Dies muss reduziert werden, ohne dass Umweltschutzmassnahmen aufgeweicht werden. Weiter soll der Bund beim Bewältigen dieses Aufwandes Hilfestellung geben.
Nicht nur während des Arbeitslebens, sondern auch pensionierte Landwirt*innen haben es schwer. Dies vor allem, da diese als Selbstständige keine Pensionskasse einbezahlen. So sind diese besonders anfällig für Altersarmut. Deswegen braucht es eine höhere AHV-Mindestrente und generell mehr sozialen Schutz für Landwirt*innen.
«Auch die Bauern leiden unter dem kapitalistischen System. Deshalb sind diese Proteste richtig und wichtig.», so Andri Meyer.